Das Rheintal weist eine bemerkenswerte Dichte an mittelalterlichen Burgen auf. Um dieses Erbe zu erhalten und zu fördern, beteiligen sich rund dreißig Partner aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland, darunter die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, am Interreg-Projekt „Châteaux rhénans - Burgen am Oberrhein“.
Die Burgen am Oberrhein sind durch eine gemeinsame Geschichte verbunden.
Das Dreiländereck Deutschland, Schweiz und Frankreich überrascht mit einer der höchsten Burgendichten: Mehr als 300 Burgen thronen als Landmarken und Blickfänge auf den Hügeln und Bergen beiderseits des Rheins. Entstanden in der Blütezeit des Feudalismus zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert, sind die umgebauten oder zu Ruinen gewordenen Bauwerke Zeugen des Mittelalters. Seit dem 19. Jahrhundert sind sie von Sagen und Mythen umwoben, die das Erbe der Romantik sind.
Die Bauwerke zeugen von der gemeinsamen Geschichte am Rhein und gehören zum kulturellen Erbe der trinationalen Region. Um dieses gkollektive Erbe zu erhalten und zu fördern nehmen auf Initiative der Collectivité européenne d'Alsace (CeA) rund dreißig Partner aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland, darunter die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg am Interreg-Projekt „Châteaux rhénans - Burgen am Oberrhein 2023-2025“ teil. Das Projekt ist am 15. Oktober 2022 gestartet.
Zu den Burgen am Oberrhein gehören auch Burgen, Festungen und Ruinen unter der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg: das Alte Schloss Hohenbaden, die Hochburg bei Emmendingen (oben rechts), die Yburg bei Baden-Baden und die Burgen Badenweiler (oben mittig), Rötteln (oben links) und Alt-Eberstein.
Ziel des dreijährigen Projektes ist es, wissenschaftliche, kulturelle, kulturhistorische, touristische und ehrenamtliche Initiativen zu bündeln, um die Burgen am Oberrhein zu fördern und grenzüberschreitend bekannt zu machen. Dazu führen die Projektpartner gemeinsam länderübergreifende Aktionen und Veranstaltungen durch. Das Projekt mit einem Gesamtvolumen von knapp 5 Millionen Euro wird mit 2,9 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Programms INTERREG „Oberrhein“ kofinanziert. Das europäische Programm INTERREG „Oberrhein“ hat zum Ziel, die wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Ungleichheiten zwischen den verschiedenen Gebieten zu verringern.
Im Juni wird das Festival „Burgen und Legenden: Das Turnier der Riesen“ gefeiert.
Für die von den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg betreuten Burgen hat eine Grabungskampagne des Projekts auf Burg Rötteln spannende neue Erkenntnisse gebracht, die in Kürze veröffentlicht werden. Am letzten Juni-Wochenende dieses Jahres erwartet die Gäste im Kur- und Schlosspark Badenweiler rund um die Welt des John Howe das Fest „Burgen und Legenden: Das Turnier der Riesen“, das gemeinsam mit dem Partner Collectivité européenne d’Alsace veranstaltet wird. Für Kinder entstehen derzeit Filme zum Thema „Leben auf der Burg“. Ab 2025 wird eine Wanderausstellung zum Thema „Burgen am Oberrhein“ auf Reisen gehen.
Vom 27. bis 29. Juni können sich Groß und Klein auf eine fantastische Familien-Wandershow freuen. Nachmittags erwartet die Gäste ein buntes und vielfältiges Programm für die gesamte Familie mit Musik und Kindermitmachaktionen. Unter der künstlerischen Leitung von John Howe und dem Regisseur Jim Danton präsentiert „Das Turnier der Riesen“ ein episches, nächtliches Wanderspektakel. Die Show führt das Publikum an allen drei Abenden ab 21.30 Uhr zu verschiedenen Stationen, an denen animierte Illustrationen sowie Theater- und Musikdarbietungen zu sehen sind. Das Spektakel entführt in die zauberhafte Sagenwelt der Burgen am Oberrhein und basiert auf der Sage des Riesen Gamfried. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt.
Burgen und Legenden: das Turnier der Riesen
