Motiv der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg zum Themenjahr 2022

Lust im Wandel der Zeit

Synodalbericht, den Kirchenkonvent betreffend, 1644

Zwischen Ideal und Wirklichkeit

Moral, Ethos oder Sitte geben vor, welches Handeln in bestimmten Situationen erwartet oder für richtig gehalten wird. Von Gemeinschaft zu Gemeinschaft können Werte, Normen und Tugenden sehr unterschiedlich sein.

Körperpflege im Alten Rom, Mosaik, im: Museé national de Carthage, Byrsa, Tunesien

GEBADET UND GESALBT

In den römischen Thermen pflegten Frauen und Männer ihr Erscheinungsbild. Schön zu sein, erforderte einigen Aufwand.

Miniatur „Initium creaturae dei“, Ausschnitt, Liber scivias, Zwiefalten und Salem, Ende des 12. Jahrhunderts und um 1220

Über Untreue und Unzucht

Hildegard von Bingen schrieb nicht nur über Heilpflanzen und ihre Wirkung, sondern auch über den richtigen Umgang mit Sexualität aus christlicher Sicht.

Plan der Stadt Christianopolis, Stich aus Reipublicae Christianopolitanae descriptio, 1619

Ein gottgefälliges Leben

Wie liebt und lebt ein wahrer Christ? In seiner Schrift „Christianopolis“ von 1619 gibt der Theologe Johann Valentin Andreae darauf eine Antwort.

Motiv zum Themenjahr 2018

Ein einflussreiches Amt

Eine Mätresse war die offizielle außereheliche Geliebte des Herrschers. Sie stand dem Monarchen sehr nahe ‒ und konnte geschickt Einfluss nehmen, auch politisch.

Friedrich Schillers, Sämmtliche Werke, Band 1, 1817

Kritik am Herzog

Friedrich Schiller war einst Schüler auf der Solitude. „Kabale und Liebe“ ist sein Meisterwerk. Das Drama kritisierte Herzog Carl Eugen.


Lustschlösser – Maisons de plaisance

Was auf Deutsch Lustschloss heißt, bedeutet im Französischen Spaß und Vergnügen – ganz ohne jeden Nebensinn. Mit dem Begriff „Plaisance“ bezeichnete man Gebäude, in denen das Leben frei von den Verpflichtungen des Zeremoniells sein sollte.

Lustschloss Favorite

Ein barockes Lustschloss

Für Markgräfin Sibylla Augusta war Schloss Favorite Rastatt der Ort, an dem sie ohne Repräsentationspflichten ihren Leidenschaften nachgehen konnte.

Schloss Favorite Ludwigsburg, Aufnahme vom Schloss mit Favoritepark

Ein Jagdschloss in weitläufigem Park

Zu seinem neuen Residenzschloss benötigte Herzog Eberhard Ludwig für Jagden und Feste gleich noch einen weiteren Neubau: das Jagd- und Lustschloss Favorite.

Schloss Solitude

Ein Lustschloss par excellence

Als Rückzugsort mitten in einem seiner liebsten Jagdgebiete ließ sich der lebenslustige Herzog Carl Eugen ein „Maison de plaisance“ errichten.

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, Badhaus im Schlossgarten

Intimes Lusthaus

Kurfürst Carl Theodor besaß ein kleines Gebäude, in dem er sich der Literatur, der Musik und privaten Gesprächen widmete.

Privater Lustpavillon

Das Teehäuschen, ein Pavillon unterhalb der Schlossterrasse, diente dem Fürsten für kleine Gesellschaften.

Schloss Weikersheim, Blick über den Schlossgraben auf das Schloss

EIN IDEALER BAROCKGARTEN VOLLER SCHÄTZE

Im Weikersheimer Schlossgarten ergänzen sich, typisch für einen Barockgarten, Regelmäßigkeit, Symmetrie und reiche Vielfalt.


Residenzschloss Ludwigsburg, Satyrkabinett, Fresko-Ausschnitt

Lustvolle Darstellungen

Leichtbekleidete Götter und Göttinnen sind gerade in barocken Bauwerken allgegenwärtig. Maler und Bildhauer ließen ihre vielbesungene Schönheit sinnlich erfahrbar werden. Die Frivolität mag überraschen.

Kloster und Schloss Bebenhausen, Jagdtrophäe

Trophäen der Jagdlust

Geweihe, Elchschaufeln und Gewehre schmücken die herrschaftlichen Zimmer in Schloss Bebenhausen. Sie sind Vorzeigeobjekte und Statussymbol zugleich.

EXPLIZIT UND EINDEUTIG

Trunken und lüstern feiern die Anhänger des Bacchus. Das ausschweifende Fest zeigt erotische Szenen. Die Darstellung feiert die Lust.

Schloss Solitude, Palmenzimmer, Deckenfresko, Aurora, Ausschnitt

Ein sinnlicher Gruß

Die Göttin Aurora ruht in einem Wolkenhimmel. Sie ist unbeschwert und freizügig dargestellt. Das Fresko vermittelt Leichtigkeit – und Lust.

Schloss Heidelberg, mit Tinte geschriebener Brief

BEKENNTNISSE IN BRIEFEN

Liselotte von der Pfalz schildert in unzähligen Briefen die verschiedenste Facetten des Umgangs mit dem Körper am französischen Hofe.

Neues Schloss Tettnang, Detail, Bacchusofen, Detailansicht des Kopfes

FESTE FEIERN WIE DIE GÖTTER

Die Herren von Montfort verstanden es zu feiern. In Tettnang diente Bacchus, der Gott des Weines und des Rausches, den Gesellschaften als Vorbild.