Ein besonderer Schatz im Schlossgarten
Der monumentale Rittersaal aus der Renaissance, die exklusiven und prunkvollen „Schönen Gemächer“ und der idyllische Schlossgarten mit der eindrucksvollen Orangerie zählen zu den bekannten Höhepunkten von Schloss Weikersheim. Jedes Jahr begeistern sie tausende Besucherinnen und Besucher. Doch auch abseits davon warten besondere Erlebnisse: Der romantische Rosengarten oder der Kastellangarten, in dem die Fuchsien noch bis zum 3. Oktober ihre Farbenpracht entfalten, lohnen ebenso einen Besuch – genauso wie der Küchengarten, der zu den Geheimtipps der Anlage gehört. Er diente der Versorgung der gräflichen Küche mit Gewürzen und lieferte zugleich nützliche Heilpflanzen. Um diesen außergewöhnlichen Schatz bestmöglich zu pflegen und ihn authentisch zu präsentieren, sind die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg Teil des Küchengarten-Netzwerks. Zu seinen Mitgliedern gehören auch die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen und die Bayerische Schlösserverwaltung. Der Zusammenschluss von Fachleuten aus Deutschland tauscht sich regelmäßig aus – dieses Mal findet das nicht-öffentliche Mitglieder-Treffen in Schloss Weikersheim statt.
Küchengärten als Lernorte
Das Netzwerk möchte unter anderem Küchengärten als Orte des Lehrens und Lernens stärker etablieren. Denn die Nutzgärten zählen zu den wenigen Standorten, an denen alte Kulturpflanzen noch angebaut und gezeigt werden. „Im Fokus der Expertinnen und Experten steht der Erfahrungsaustausch zu laufenden Projekten, etwaigen Problemen und Herausforderungen sowie zu neuen Erkenntnissen“, erläutert Dr. Meike Kirscht, Gartenkonservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, die Hintergründe und ergänzt. „Auch die Aufbewahrung und Haltbarmachung von Küchengartenprodukten damals und heute steht dieses Jahr besonders im Fokus“.
Gemüse und Kräuter in Ruhe entdecken
Der Küchengarten von Schloss Weikersheim diente für Jahrhunderte der Versorgung der Schlossküche. Gräfin Magdalena von Hohenlohe, die sich für Naturheilkunde und Naturwissenschaften begeisterte, baute im Küchengarten auch Nutz- und Heilpflanzen an. Aus den historischen Quellen geht hervor, dass 1708 Artischocken, Spargel und Sauerkraut, aber auch Salbei, Rosmarin und Majoran in Weikersheim kultiviert wurden. Ein Jahr später, als der Schlossgraben teilweise verfüllt wurde, fand der Küchengarten seinen heutigen Standort neben dem Gärtnerhaus und gegenüber dem Stadtgarten. Eine Zeitlang war die Fläche sogar fast vollständig mit einem großen Glashaus bebaut, in dem Frisches für die gräfliche Tafel kultiviert wurde. Das Glashaus ist auf historischen Darstellungen abgebildet und konnte vor wenigen Jahren mittels Georadaruntersuchung nachgewiesen werden. Heute wachsen auf dem Areal in bunten Rabatten gemischt mit Blumen auch Gemüse- und Kräuterarten, die die historische Nutzung als Küchengarten deutlich machen. Bänke entlang der Stadtmauer laden zum Verweilen ein.
Service und Information
Schloss und Schlossgarten Weikersheim
ÖFFNUNGSZEITEN
Schloss
1. April bis 31. Oktober
Di – So, Feiertag 10.00 – 18.00 Uhr
Schlossgarten
1. April bis 31. Oktober
Di – So, Feiertag 9.00 – 18.00 Uhr
letzter Einlass 17.30 Uhr
FÜHRUNGEN
Schloss
Während der Öffnungszeiten stündlich ab 10.00 Uhr.
Schlossbesichtigung nur mit Führung möglich.
EINTRITT
Schloss mit Führung und Schlossgarten
kleine Führung große Führung
Erwachsene 8,00 € 10,00 €
Ermäßigte 4,00 € 5,00 €
Familien 20,00 € 25,00 €
INFORMATIONEN
Schloss und Schlossgarten Weikersheim
Marktplatz 11
97990 Weikersheim
Telefon +49 (0) 79 34.9 92 95-0
info@schloss-weikersheim.de